Mönch SO-Grat (Normalweg)

Der Gipfel des Mönch ist dank der Jungfraubahn der vom Berner Dreigestirn am leichtesten zu habende Gipfel. Durch die Kürze des Anstieges und die Tatsache, dass der firnige Gratabschnitt erst ab einer Höhe von knapp 3900 Metern beginnt, wodurch er meist nicht ganz so sulzig wird, lässt sich der Normalweg auch noch bequem am Nachmittag bewerkstelligen. Alles in allem ein Weg, den man auch mit einem (schwindelfreien!) Anfänger als Tagestour machen kann.

Erstbegehung: Sigismund Porges, Christian Almer, Ulrich und Christian Kaufmann; 1857

Ausgangspunkt: Jungfraujoch (3573m). Mit der Zahnradbahn von Lauterbrunnen oder Grindelwald über die Kleine Scheidegg erreichbar.

Zustieg: Dem Weg zur Mönchsjochhütte folgen, der direkt unterhalb des SO-Grates entlangführt. In Falllinie des untersten felsigen Ausläufers den Hüttenweg verlassen und zum Beginn des Felsgrates ansteigen.

Einstieg: Am untersten Punkt des SO-Grates bei einer Fahne.

Länge: 525 mH/ 1½-2½ Std.

Schwierigkeit: PD, II, 45°

Abstieg: Über die Aufstiegsroute (2 Std.).

Weitere Routen: SW-Grat; AD-, III
NW-Grat (Eisnollen); D, 65°
N-Wand (Lauperroute); D+/TD-, V-, 60°

Tipp/ Planung: Der Mönch ist eine echte Ausweichtour, die man auch schon nach einer kurzen Wetterverbesserung oder als Einstimmung für größeres am frühen Nachmittag angehen kann. Daher ist diese Tour auch für Anfänger zu empfehlen – diese müssen jedoch in jedem Fall absolut schwindelfrei und sicher im Treten sein (schmaler, ausgesetzter Gipfelgrat). Andererseits bietet der Mönch mit seinem großartigen NW-Grat und dem darauf gelegenen Eisnollen für versierte Alpinisten als Einstieg in das Jungfraugebiet (Fiescherhörner, Groß Grünhorn, Finster-aarhorn…) eine schöne Alternative zur Jungfraubahn.

Wir starteten gegen 9.30 Uhr in Lauterbrunnen und fuhren mit der Bahn hinauf zum Jungfraujoch. Dort wanderten wir gemütlich zur Mönchsjochhütte (3657m) und bezogen schon einmal unser Zimmer.  Hier deponierten wir alles, was wir für den Gipfelanstieg nicht benötigen würden und brachen gegen 12.30 Uhr mit leichtem Rucksack auf, um uns mit unseren Bergführern am Beginn des SO-Grates zu treffen. Wir seilten an und nahmen den ersten, felsigen Teil des SO-Grats in Angriff. Es geht hier zunächst über Schutt und Platten immer den Steigspuren nach, zwischendurch gibt es auch mal eine kurze Ier-Stelle. Weiter oben steilt der Felsgrat etwas auf und über leichte Kletterei (II) erreicht man P. 3887, also die Stelle an der der Grat den ersten von zwei Linksknicks macht. Ab diesem Punkt kommen auch die ersten Firnstücke. Dem nun schmaler werdenden Grat zunächst über einen weiteren, felsigen Abschnitt folgen, dann über einen Firngrat bis unter ein Wändchen, das einen vom letzten, rein im Schnee verlaufenden Gratabschnitt trennt. Man überwindet diese ca. 15m hohe Wand über eine schwach ausgeprägte Rinne (II), die man über eine kurze Rechtsquerung erreicht. Dann Das steile Eisfeld, oft über Stufen hinauf und über den schmalen Firngrat zum Gipfel.

 

 

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