Chindbettipass (2623 m)

Die Engstligenalp ist für mich ein Juwel – landschaftlich ein absolutes Highlight, dazu in sich abgeschlossen und insgesamt relativ ruhig. Perfekt sowohl für anspruchsvolle Wanderer als auch für Familien mit Kindern. Die hier beschriebene Tour zum Chindbettipass ist eine einfache Tour zu einem der zahlreichen Pässe zum Wallis – geniale Sicht auf die nahe Mischabelkette inklusive. Als Abstieg kann dann entweder der Aufstiegsweg benutzt werden, oder (interessanter) man baut die Tour zu einer technisch anspruchsvollen Rundtour via Engstligengrat aus.

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Chindbettipass 2

Übersicht (am besten vergrößern)

Chindbettipass Aufstiegsweg

Das Wetter ist mal wieder strahlend schön. Also nichts wie los zum Parkplatz „Unter dem Birg“. Von hier geht es mit der Seilbahn auf die Engstligenalp (1966 m), die wir gegen 9 Uhr erreichen (24 CHF p.P. retour, Stand 2018). Wir folgen dem Hauptweg ein kurzes Stück geradeaus, dann links ab an dem Bachdelta entlang zu einer Gruppe von Häusern. Hier beginnt der teilweise nur schwach ausgeprägte und eher dürftig markierte Weg anzusteigen. In weiten Schleifen geht es stetig, aber nie übermäßig steil hinauf zum Dossenseeli (2350 m). Dabei ist man dem Wildstrubel (3242 m) ganz nahe und gewinnt eindrückliche Einblicke in seine Nordflanke.

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Start an der Bergstation der Seilbahn. Im Hintergrund Wildstrubel (rechts) und Steghorn

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Der erste Teil des Aufstiegs zieht über mäßig steile Wiesenhänge. Oben das Tschingelochtighorn

419Ankunft am Dossenseeli. Oben das Chindbettihorn und rechts daneben der gleichnamige Pass

Hier hört die Vegetation endgültig auf und es geht in grobblockigem Gelände recht steil hinauf zum nun nahen Chindbettipass. Wir legen eine ausgiebige Pause ein und genießen den tollen Ausblick zur Mischabelgruppe. Von hier ist es auch möglich, weiter über die rote Chumme zum Gemmipass und von dort hinab nach Leukerbad ins Wallis zu wandern. Das ist mit Kind im Rucksack allerdings alles nicht so leicht zu bewältigen, also geht es für uns wieder zurück zur Engstligenalp. Ursprünglich hatten wir geplant, über den Aufstiegsweg wieder abzusteigen, doch in Anbetracht der frühen Stunde (11 Uhr) beschließen wir eine Rundtour über den Engstligengrat zu machen.

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Rückblick zum Dossenseeli

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Ankunft am Chindbettipass

424Von hier reicht der Blick bis zur Mischabelgruppe

Dazu steigen wir ein kurzes Stück auf dem Aufstiegsweg ab und queren dann etwas unangenehm, zum Teil auf Schneeresten nach rechts unter dem Chindbettihorn entlang. Dann geht es wieder hinauf auf den gutmütigen, aber eindrücklichen Engstligengrat. Wir genießen die Eindrücke und wandern stetig auf das Tschinelochtighorn (2734 m) zu, das den Punkt kennzeichnet, an dem der Engstligengrat verlassen wird. An P. 2630 teilt sich der Weg; rechts geht es hinab nach Kandersteg, links zurück zur Engstligenalp. Wir wählen den linken Weg.

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Unterwegs auf dem Engstligengrat

432Am Fuße des Tschingelochtighorns teilt sich der Weg. Unser Abstieg führt uns nach links.

Es folgt der anspruchsvollste Teil der Wanderung: Die Querung unterhalb des Tschingelochtighorns. Diese ist zwar nicht sehr lang, hat es jedoch in sich, denn der Weg ist schmal, abschüssig und ausgesetzt. Wir sind froh um unsere Wanderstöcke, die hier sehr gute Dienste leisten. Bald jedoch ist der Ärtelengrat erreicht, ab dem der Weg zum Glück wieder einfacher wird. Der Ärtelengrat zieht eigentlich von der Seilbahnstation Engstligenalp in direkter Linie hinauf zum Tschingelochtighorn und ist wiederum sehr eindrücklich und aussichtsreich. Der Weg folgt immer der Gratkante, nach unten hin lässt die Steigung etwas nach.

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Unterhalb des Tschingelochtighornes ist der Weg sehr geröllig; hier haben wir das schlimmste Stück schon hinter uns und befinden uns auf dem obersten Teil des Ärtelengrates

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Der Weg folgt der Gratkante und bietet eine tolle Aussicht auf die Adelbodener Gipfel

437Fast wie im Allgäu

Um 13:30 Uhr sind wir wieder zurück an der Bergstation der Seilbahn – was für eine Tour! Rückblickend kann ich allerdings nur empfehlen, die Tour in die entgegengesetzte Richtung, d.h. entgegen dem Uhrzeigersinn zu unternehmen, da dann die anspruchsvolle Querung unter dem Tschingelochtighorn im Aufstieg zu bewältigen ist.

 

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