Glecksteinhütte und Chrinnenhorn

Die Glecksteinhütte bildet den Ausgangspunkt für die Besteigung des Wetterhorns, des Hausberges von Grindelwald. Andererseits bietet sie auch ein absolut lohnendes und bei einem Start von der Bushaltestelle „Abzweig Glecksteinhütte“ auch nicht allzu aufwändiges Wanderziel. Besonderes Highlight ist die Überwindung des untersten Felsriegels, um überhaupt in das Tal zu erreichen, in dem sich die Glecksteinhütte befindet. Besonders eindrücklich dabei ist der grandiose Ausblick auf den direkt gegenüberliegenden, messerscharfen Mitteleggigrat des Eigers. Wer möchte kann über einen weiß-blau-weiß markierten Alpinpfad noch das nahe Chrinnenhorn besteigen, von dem man eine vorzügliche Aussicht auf das nahe Wetterhorn genießt.

Wegprofil Glecksteinhütte

Wir parken das Auto auf dem großen Parkplatz am Hotel Wetterhorn und nehmen den Bus in Richtung Große Scheidegg. Der Beginn des Gleckstein-Hüttenweges besitzt eine eigene Bushaltestelle, die nach kurzer Busfahrt erreicht wird. Von hier geht es ein kurzes Stück die Straße hinab, um dann links ab auf einen breiten Weg abzubiegen. Dieser leitet recht direkt hinüber zu dem abweisenden Felsriegel, auf dem schon von weitem der Wegverlauf erkennbar ist. Nach ca. einer ¼ Std. erreichen wir das markante, auch vom Tal aus sichtbare Schneefeld. Hier zweigt rechts ein Pfad hinab zum Hotel Wetterhorn ab. Wir überqueren das, angesichts der noch frühen Jahreszeit recht große, Schneefeld und beginnen die schräg rechts ansteigende Querung des Felsriegels.

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Los geht’s von der Bushaltestelle. Im Hintergrund ist bereits gut der Felsriegel mit dem Hüttenweg erkennbar

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Im Juni ist das Schneefeld noch sehr groß. Seine Überquerung bietet jedoch keine Probleme, der Weg ist aus dem Eis gehackt

Weg GlecksteinhütteDie Überquerung des untersten Felsriegels (rot) setzt in jedem Falle Schwindelfreiheit vorraus

Diese führt mitten durch eine üppige Vegetation und ist dementsprechend morgens noch etwas feucht. Hier ist definitiv Schwindelfreiheit gefragt, denn rechts geht es steil hinab. Manchmal ist der Weg auch mit einem Stahlseil zusätzlich gesichert. Nach einiger Zeit erreichen wir das „Engi“, den Eingang des Tales. Hier sind die Hauptschwierigkeiten des Weges bereits überwunden, von nun an kann sich die Psyche entspannen.

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Der Fels war an diesem Morgen noch recht feucht und damit relativ glatt

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Manche Abschnitte sind mit einem Drahtseil versichert

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Auf der Talseite geht es steil hinab (hier bereits im Abstieg)

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Gewaltig schaut man auf den nahen Eiger mit dem alles dominierenden Mitteleggigrat

Es folgt zunächst ein kurzer Abstieg, dann geht es stetig ansteigend immer direkt taleinwärts. Auf der rechten Seite genießen wir den gewaltigen Ausblick auf den aus dieser Perspektive ungewohnt scharfen Eiger-Mitteleggigrat. Der Weg führt unter einem Wasserfall hindurch, dessen kühles Wasser etwas Linderung an diesem heißen Tag bringt. Am Talende geht es im zick-zack bis auf einen Absatz, dort wird die Hütte sichtbar und der Weg dreht nach links.

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Nach Überwindung des Felsriegels biegt der Weg nach links ins Tal ab und wird einfacher

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Kleiner Regenbogeneffekt an einem Wasserfall auf der gegenüberliegenden Talseite

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Am Beginn des Tales steigt der Weg zunächst noch gemächlich an

Oberer Abschnitt Glecksteinhüttenweg

Überblick über den Wegverlauf im untersten Talabschnitt. Angezeigt ist hier auch die Bergstation des ehemaligen Wetterhornaufzuges, der 1908 eingeweiht wurde und ursprünglich bis hinauf auf’s Wetterhorn reichen sollte.

In Serpentinen geht es auf teilweise anspruchsvollem Weg weiter steil hinauf. Endlich ist die Hütte erreicht. Ich lege eine kurze Pause ein und mache mich dann auf den Weiterweg zum Chrinnenhorn. Der blau-weiß markierte Pfad beginnt direkt hinter der Hütte und ist zunächst identisch mit dem Zustieg zum Wetterhorn. Direkt oberhalb der Hütte geht es in engem zick-zack recht anstrengend empor. Da es erst Juni ist, treffe ich zwischendurch immer wieder auf Schneefelder. Kurz unterhalb der Gipfelhöhe, auf ca. 2650 m dreht der Weg nach links zum Chrinnenhorn ab. Leicht geht es zunächst etwas absteigend und dann über ein weitläufiges Schneefeld auf das Gipfelchen zu. Wegen des vielen Schnees verpasse ich den eher etwas rechts verlaufenden Weg und steige in gerader Linie durch brüchigen Fels zum Gipfel auf (nicht zu empfehlen…).

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Je näher man dem Talende kommt, umso schöner wird der Blick auf das Schreckhorn mit dem Andersongrat

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Ankunft an der Glecksteinhütte (2316 m)

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Die Hütte wird unter anderem auch von einigen Hennen nebst Hahn bewohnt

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Auf dem Weg zum Chrinnenhorn kommt man dem Wetterhorn schon ganz nahe

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Der finale Aufstieg hinauf zum Chrinnenhorngipfel. Leider ist der Weg auf dem Bild nicht zu erkennen, da er noch komplett verschneit ist

Oben gönne ich mir nur 5 min Pause, da Jürgen und Barbara auf der Hütte auf mich warten. Zunächst etwas auf der Rückseite des Gipfels absteigen, dann folgt man dem zerklüfteten, dem Wetterhorn zugewandten Grat. Der eigentliche Weg ist bereits kurz unterhalb des Gipfels eingeschneit, sodass ich etwas links des Weges im Geröll absteige. Zurück auf dem großen Schneefeld folge ich nicht geradeaus meinen Wegspuren, sondern wähle eine Abkürzung und biege daher direkt rechts ab. Ich rutsche ein riesiges Schneefeld ab und verliere so zügig an Höhe. Auf einem großen, oberhalb der Hütte befindlichen Absatz quere ich nach links und stoße wieder auf den regulären Weg. Auf der Hütte nochmals kurze Pause, dann beginnen wir den Abstieg. Nachdem wir das Schneefeld unterhalb des großen Felsriegels überquert haben, gehen wir nicht weiter hinüber zur Bushaltestelle „Abzweig Glecksteinhütte“, sondern biegen links ab und steigen direkt hinab zum Hotel Wetterhorn. Der Weg verläuft zunächst in engem zick-zack, direkt an dem unterhalb des Schneefelds gelegenen Graben und taucht dann in die Bäume ein. Wir genießen den Schatten und den nunmehr flachen Wegverlauf. Nach einiger Zeit stößt man dann auf die Straße, die zur Großen Scheidegg hinaufführt, folgt dieser etwa 200 m und erreicht den großen Parkplatz am Hotel Wetterhorn. Hier suchen wir uns erst einmal ein schattiges Plätzchen und gönnen uns ein eiskaltes Panaché.

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