Formenton Klettersteig – Tofana Überschreitung

Eine der wenigen Gratüberschreitungen in den Dolomiten! Der Klettersteig ist relativ einfach, die Tour ist somit auch für weniger versierte Klettersteiggeher oder ambitionierte Wanderer geeignet.

Ausgangspunkt: Cortina d’Ampezzo; Parkplatz an der Talstation der Tofanaseilbahn

Schwierigkeit: B

Zeitbedarf:

  • Tofana di Mezzo – Tofana di Dentro: ½ Std.
  • Tofana di Dentro – Ra Valles: 1 ¼ Std.

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Mit dem Auto fahren wir von unserer Ferienwohnung in St. Kassian nach Cortina d’Ampezzo zur Talstation der Seilbahn. Wir nehmen die Seilbahn um 9 Uhr (32€ p.P. retour, Stand 2019). Diese fährt in drei Etappen über die Mittelstationen Col Druscié (1760 m) und Ra Valles (2470 m) hinauf zur Tofana di Mezzo (3244 m). Heute ist Kaiserwetter! Strahlend blauer Himmel, frische, kühle Luft, perfekt um eine der aussichtsreichsten Touren in den ganzen Dolomiten zu machen. Die Bergstation der Seilbahn befindet sich ein wenig unterhalb des Gipfels und so steigen wir zunächst einmal die restlichen 20 Meter hinauf zum Gipfelkreuz. Dadurch, dass die Tofana zu den höchsten Gipfeln in den Dolomiten gehört, ist die Aussicht fantastisch, der blaue Himmel und der leichte Dunst in den Tälern tuen ihr übriges.

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Gipfelkreuz der Tofana di Mezzo (3244 m)

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Blick hinab ins Tal

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Über diesen Grat geht es hinüber zur Tofana di Dentro (3237 m)

448Blick hinüber zur Sella

Allerdings hat Jana heute einen schlechten Tag, der Kopf macht nicht mit und so starte ich um 10:10 Uhr alleine zur Überschreitung. Denn seine Psyche sollte man trotz der geringen Schwierigkeiten schon im Griff haben, ein wenig ausgesetzt ist die Tour schon. Los geht’s mit einem steilen Abstieg auf einem Felsband, der aber durchgehend mit einem Stahlseil versichert ist. Unser Urlaub neigt sich dem Ende zu und so merke ich ein wenig mein Knie. Schon bald bin ich in dem Sattel (ca. 3050 m) zwischen den beiden Tofanen angekommen. Hier zweigt der äußerst alpin aussehende Steig zum Rif. Giussani ab, der einen Notabstieg im Falle von schlechtem Wetter darstellt (ich würde allerdings eher wieder zurück auf die Tofana di Mezzo steigen).

449Über ein Felsband geht es hinab in die Tofanascharte

Nun geht es direkt über den Grat, stets gut gesichert hinüber zur nahen Tofana di Dentro. Ich bin alleine auf dem Gipfel und genieße die Einsamkeit und Stille hier oben – ein seltenes Glück! Ich trage mich ins Gipfelbuch ein und marschiere nach 15 Minuten weiter. Es wäre jetzt auch möglich, wieder zurück zur Seilbahnstation zu steigen, interessanter wird die Tour aber natürlich, wenn man sie als Rundtour läuft.

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Felsenfenster mit Blick auf die Marmolada

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Rückblick zur Tofana di Mezzo

454Gipfel Tofana di Dentro – ganz alleine!

Der Abstieg verläuft über den schottrigen Nordgrat und folgt immer der Gratkante. Einmal muss ich auch ein kurzes Schneefeld überqueren. Nach etwa 500 Metern verläuft der Weg zunehmend über Fels, teilweise finden sich hier auch alte Kriegsbauten, Mahnmale, die an den Schrecken des ersten Weltkriegs erinnern. Nach ca. ½ Stunde macht der Weg einen scharfen Rechtsknick.

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Der Abstiegsweg verläuft vom Gipfel über den Nordgrat

458Bivacco Alpini

Sehr imposant wird ein Kessel zunächst auf Bändern gequert, dann steigt man innerhalb des sich zu einer Rinne erweiternden Kessels in engen Kehren steil und exponiert nach unten. Man verlässt ihn nach rechts durch ein Felsentor. Nun wird der Blick nach Ra Valles frei. Hier mache ich noch einmal eine kurze Pause. Der restliche Weg ist einfach, es geht geradeaus, immer leicht abfallend hinüber zur Seilbahnstation.

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Nachdem man den Grat verlassen hat wird der Blick nach Ra Valles frei

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Steiler und exponierter Abstieg durch den Kessel

461Dieser wird durch einen Durchschlupf verlassen

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