Nieder Olm – Selztal – Hahnheimer Knopp – Nieder Olm

Eine Wanderung mit zwei Gesichtern: Zuerst Natur pur, entlang des malerischen Selztales von Nieder Olm zum Wahlheimer Hof, dann aussichtsreich durch die Weinberge hinauf zum Hahnheimer Knopp und auf der Höhe zurück nach Nieder Olm. Die Tour eignet sich eher für trockenes Wetter, da die Wege entlang der Selz nach ausgiebigen Regenfällen gerne einmal überflutet sind. Als Variante bei feuchten Bedingungen bietet es sich daher an, den Selztal Radweg bis zum Wahlheimer Hof zu verfolgen.

Vom Parkplatz am Schwimmbad in Nieder Olm folgen wir den Ausschilderungen der roten und schwarzen Nordic Walking Runde in südliche Richtung und überqueren die Hauptstraße, um dann einem Grasweg entlang der Selz zu folgen. Dieser leitet an den Schrebergärten entlang auf die Maria-Montessori-Straße. Wir gehen die Straße entlang zur Heinz-Kerz-Halle, dort links ein Stück den Berg hinauf und nach 250 m rechts auf einen Feldweg. Geradeaus über die L432 hinweg, unter der Bahn durch und weiter geradeaus auf dem geteerten Feldweg. Wir folgen dem Weg rechts ab und gelangen zu einem kleinen See. Hier verlassen wir den geteerten Feldweg und gehen geradeaus weiter, um nach dem Überqueren der Selz an einem Wegweiser des Wilhelm-Holzamer-Literaturweges (Selztal Rundweg) links abzubiegen und diesem ein Stück weit zu folgen.

Nachdem die Bahn unterquert wurde öffnet sich der Blick auf das Selztal

Der Schriftsteller Wilhelm Holzamer wurde 1870 in Nieder Olm geboren und verbrachte dort seine Kinder- und Jugendjahre. Zwischen 1892 und 1907 verfasst er mehrere Erzählungen und Romane, die von dem wechselvollen Schicksal der Nieder Olmer im 19. Jahrhundert handeln. Wilhelm Holzamer starb am 28. August 1907 in Berlin. Seine sterblichen Überreste werden 1937 zunächst nach Nieder Olm überführt, 1954 jedoch schließlich in Heppenheim, wo er ab 1889 als Lehrer gearbeitet hatte, beigesetzt. Ihm zu Ehren wurde 2009 vom Holzamer-Freundeskreis der Wilhelm-Holzamer-Literaturweg geschaffen.

Wir bleiben nun stets auf dem breiten Grasweg, der in vielen Windungen – immer entlang der Selz – durch eine wunderbar grüne Naturlandschaft führt. Nach 1,6 Km, an der Darmstadtmühle – stoßen wir auf einen geteerten Querweg. Hier rechts und nach 20 m direkt wieder links. Weiter geht es auf einem Grasweg, immer entlang der Bäume. Nach weiteren 1,6 Km stoßen wir erneut auf einen geteerten Weg.

An dem kleinen See lässt eine Gruppe Rinder den Tag eher gemütlich angehen

An dem darauffolgenden Hof betrachten zwei Ponys neugierig die beiden Wanderer

Blick auf Sörgenloch; unten entlang der Bäume verläuft der Weg

Natur pur!

Rückblick auf Sörgenloch

Die Selz wurde zwischen Hahnheim und Nieder Olm in mehreren Schritten renaturiert, um so die eigendynamische Lauf- und Profilentwicklung zu verbessern und das Strukturreichtum zu vergrößern. Der erste Abschnitt zwischen Hahnheim und der Darmstadtmühle wurde 1993 fertiggestellt, der zweite Abschnitt bis Nieder Olm wurde 2009-2012 realisiert.

Hier geradeaus; wir verfolgen jetzt bis zum Wahlheimer Hof den Selztal Radweg.

Der Selztal-Radweg ist ein 65 km langer Radwanderweg und führt von der Quelle der Selz in Orbis durch Rheinhessen bis zur Mündung in den Rhein bei Ingelheim. Er verläuft zum Teil auf oder neben den ehemaligen Bahntrassen „Amiche“ und „Zuckerlottche“ durch die vom Weinbau geprägte Rheinhessische Hügellandschaft. Der gesamte Weg ist einheitlich beschildert und in beide Richtungen leicht befahrbar.

Nach einer Links- und Rechtskurve geht es einen Berg hinauf. Oben links ab und entlang der Bäume in vielen Windungen, wobei zwischenzeitlich die Selz überquert wird, bis zum Weiler Wahlheimer Hof. Dabei ist der Hahnheimer Knopp – das nächste Zwischenziel – bereits gut zu erkennen.

Auf dem Selztal Radweg geht es zunächst ein Stück bergauf. Hier geniessen wir einen schönen Rückblick auf Essenheim (links), Ober Olm (rechst) und Sörgenloch (am Hang rechts)

Der Wahlheimer Hof befindet sich direkt am Fuße des Hahnheimer Knopps (Windräder)

Der Wahlheimer Hof wird erstmals erwähnt im 10. Jhd. 1277 richtet das Zisterzienserkloster Eberbach (Rheingau) einen Wirtschaftshof in Wahlheim ein. Hierzu gehören Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Mühle, Abthaus und Zehntscheuern. Von dort aus wurden die umliegenden Besitzungen der Zisterzienser bewirtschaftet. Die damals errichtete „Klostermühle“ war noch bis zum Ende des 2. Weltkrieges in Betrieb und fungiert heute als Weingut.

Wir durchschreiten den Weiler wobei wir stets dem Radweg folgen und stoßen auf die L432. Geradeaus über die Landstraße hinweg und auf einem geteerten Feldweg nun direkt auf den Hahnheimer Knopp zu. An der T-Kreuzung rechts und nach 150 m wieder links. Nach einer Rechtskurve gabelt sicher der Weg – wir halten uns rechts und verfolgen bis zum Ende des Anstiegs die Hiwweltour „Zornheimer Berg“.

Von nun an werden Höhenmeter gemacht…

In Rheinhessen gibt es insgesamt 9 Hiwweltouren. Sie stellen sozusagen das wandertechnische Aushängeschild der Region dar, denn alle sind sehr gut markiert, mit dem Auto und dem ÖPNV gut zu erreichen und zudem vom deutschen Wanderinstitut zertifiziert. Es handelt sich durchweg um Rundwanderwege mit einer Länge zwischen 6,8 und 13,2 Km; etwa die Hälft der Touren befindet sich grob gesagt im Bereich des Selztals zwischen Zornheim und Ingelheim, die andere Hälfte im Bereich um Siefersheim.

Der Weg steilt nun zunehmend auf. An der nächsten Kreuzung geradeaus (rechts ab erreicht man nach 100 m ein schön gelegenes Weinbergshäusschen, das zur Rast einlädt). Auf grasigem Weg sehr steil hinauf bis zu einer Bank an einem geteerten Querweg. Hier links und unterhalb der Windräder sehr aussichtsreich bis zum Ruhkreuz am Zornheimer Berg (auch hier befinden sich mehrere Rastmöglichkeiten). Kurz nach dem Ruhekreuz erreichen wir einen Wegweiser und folgen nun erneut ein Stück weit der Hiwweltour „Zornheimer Berg“ in Richtung der „Selzstellung“ (links ab).

Das rechts am Wegesrand gelegene Weinbergshäusschen

Toller Ausblick auf Rheinhessen vom Knopp. Rechts im Hintergrund ist sogar der Donnersberg zu erkennen

Ein Weinbergshäusschen auf dem Zornheimer Berg läd zur Rast ein

Vom Zornheimer Berg schaut man sogar bis nach Frankfurt

Wir genießen die tolle Aussicht und wandern auf einem grasigen Wirtschaftsweg ca. 600 m weit geradeaus und biegen am 2. Rechtsabzweig rechts ab. Nach ca. 300 m erreichen wir einen geteerten Querweg; hier links, über die Landstraße und gleich wieder rechts. Wir folgen dem geteerten Weg ca. 850 m und biegen am 4. Linksabzweig links auf einen Grasweg ab. An der nächsten Kreuzung rechts abbiegend und an der ersten Möglichkeit uns wieder links haltend erreichen wir die quer verlaufende Straße „Höhenweg“, oberhalb der Siedlung „Goldberg“. Jetzt rechts ab bis zu einer Bushaltestelle (ca. 150 m) und dort nach links auf einem grasigen Weg den Berg hinab.

Vom Goldberg geniesst man einen schönen Blick auf Essenheim (links) und Ober Olm (rechts)

Weiter unten wird der Weg schottrig und macht eine Rechtskurve. Wir folgen dem Schotterweg am Rand der Häuser entlang bis zu einer Baumgruppe auf der linken Seite (ca. 400 m von der Rechtskurve). Hier links auf die Anne-Frank-Straße. Rechts ab auf die Dietrich-Bonhoeffer-Straße. Die erste Möglichkeit links ab in die Alfred-Delp-Straße. Diese beschreibt eine Linkskurve – hier geradeaus auf einem kleinen Weg am DRK vorbei zur Wilhelm-Leuschner-Straße, die von rechts einmündet. Geradeaus über diese hinweg, weiter über die Brücke und dann gleich rechts in die Oppenheimer Straße. Nach 150 m links ab in die Lindenstraße. An ihrem Ende rechts in die Karl-Sieben-Straße, an der nächsten Möglichkeit links in den Maler-Metten-Weg und über diesen zurück zum Parkplatz.

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