Wanderung zum Mittelpunkt Rheinhessens

Eine Kuriosität in Rheinhessen ist, dass der geographische Mittelpunkt dieses Landstrichs tatsächlich bezeichnet und darüber hinaus auch gut zugänglich ist. Er befindet sich angrenzend an das kleine Örtchen Gabsheim und man befindet sich dort somit im wahrsten Sinne des Wortes im Herzen Rheinhessens. Grund genug, diesen Ort einmal aufzusuchen. Die hier beschriebene Wanderung startet in Spiesheim und folgt dort zunächst dem kleinen, aber feinen Weinlehrpfad, bevor es über weite Felder hinüber zum geographischen Mittelpunkt geht. Sie spiegelt damit gut den Charakter Rheinhessens wider: Hügel – weite Ebenen, Weinbau – Ackerbau.

Vom Parkplatz am Sportplatz in Spiesheim folgen wir der Straße „Am Zollstock“ in südwestlicher Richtung, bis wir auf die „Oberstraße“ treffen. Wir überqueren diese und folgen dem schräg links hinaufziehenden, geteerten Feldweg. Wir befinden uns nun auf dem Weinlehrpfad und können über die vielen Informationstafeln einiges über die verschiedenen Rebsorten und den Weinbau lernen. Oben auf dem Hügel können wir bereits den hübschen Weinbergsturm erkennen, der unser erstes Zwischenziel darstellt.

Wegkreuz am Wegesrand, im Hintergrund der Weinbergsturm

Nach 700 m biegen wir an einer Kreuzung nach rechts ab, gehen den Hang hinauf und biegen gleich wieder nach rechts ab. Wir folgen dem geteerten Weg und erreichen kurze Zeit den bereits gut sichtbaren Weinbergsturm. Von diesem genießt man einen schönen Blick auf Spiesheim sowie Peters- und Donnersberg.

Blick vom Wingertsturm zurück auf Spiesheim

Die Sicht reicht bis zum Donnersberg

Nach einer kurzen Pause geht es weiter auf dem geteerten Weg. An der nächsten Kreuzung geradeaus und an der darauf folgenden T-Kreuzung rechts. Wir halten uns weiterhin auf dem zementierten Weg und erreichen bald die letzten Häuser von Spiesheim.

Rose am Wegesrand – im Hintergrund der Petersberg

Wir streifen noch einmal die letzten Häuser von Spiesheim – auch hier im Hintergrund der markante Petersberg

Schließlich stoßen wir wieder auf die „Oberstraße“; wir folgen ihr einige Meter bergan und überqueren die L414. Nun links ab, 80 m entlang der L414 und dann rechts ab auf einen geteerten Feldweg. Wir biegen an der 2. Möglichkeit rechts auf einen grasigen Weg ab (ca. 550 m). An der ersten Möglichkeit geht es wieder nach links und gleich darauf wieder rechts ab, hinab in ein kleines Tal. Wir unterqueren die A63, biegen direkt danach nach links und 65 m später wieder nach rechts ab.

Nachdem die A63 erst einmal unterquert wurde, wird die Kirche von Gabsheim sichtbar

Wir folgen dem Weg für ca. 1,2 km und biegen an einer Haarnadelkurve scharf nach rechts ab (zementierter Weg). Wir steigen den Hang hinab zum Nordelsheimer Bach und auf der anderen Seite wieder hinauf und gelangen zu einer T-Kreuzung. Hier links. Nach etwa 600 m nehmen wir den 2. Rechtsabzweig und biegen an der nächsten Kreuzung wieder nach links ab. Kurze Zeit später erreichen wir, nachdem wir die L430 überquert haben den geographischen Mittelpunkt Rheinhessens.

Die letzten Meter zum Mittelpunktplatz

So außergewöhnlich das Vorhandensein eines bezeichneten und ausgebauten rheinhessischen Mittelpunktes ist, so kurios ist auch die Geschichte seiner Entstehung. Sowohl die Gabsheimer als auch die Spiesheimer Bürger hatten schon immer vermutet in der Mitte Rheinhessens zu wohnen. Ein in Spiesheim lebender FDP-Politiker wollte es schließlich genau wissen und fragte beim Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz nach. Es stellte sich dabei allerdings heraus, dass der Mittelpunkt Rheinhessens nicht in Spiesheim, sondern dicht bei Gabsheim liegt. Das Landesvermessungsamt informierte dann die Verbandsgemeinde Wörrstadt über diesen Sachverhalt und der Verbandsbürgermeister Markus Conrad informierte seinerseits am 3.5.07 den Bürgermeister von Gabsheim, Hans-Klaus Michel. Es entstand die Idee, den Mittelpunkt als touristisches Ziel für Rheinhessen auszubauen und am 23.5.09 konnte der Mittelpunktplatz schließlich eingeweiht werden. Die Weiterentwicklung des Platzes umfasste eine Überdachung der Sitzgruppe im April 2011sowie das Aufstellen einer hergerichteten Kelter im Jahre 2017. Ebenfalls 2017 wurde anlässlich des 1250-jährigen Jubiläums der Ersterwähnung Gabsheims ein „Tisch des Weins“ aufgestellt. Der bereits 2009 ins Auge gefasste Plan, das Dach des ehemaligen Wasserbehälters um 1,50 m anzuheben und so eine Aussichtsplattform zu schaffen musste leider aufgrund des Denkmalschutzes aufgegeben werden. Interessant zu wissen: Der tatsächliche Mittelpunkt Rheinhessens befindet sich nicht direkt am Mittelpunktplatz sondern etwa 200 m südwestlich davon – Mitten im Acker!

Der Platz ist liebevoll angelegt und lädt zur Rast ein

Gabsheim – der Mittelpunkt Rheinhessens!

Nach einer ausgiebigen Rast am schönen Mittelpunktplatz gehen wir für ca. 100 m in südlicher Richtung entlang der L430 um dann nach rechts auf einen geteerten Feldweg einzubiegen. Dieser führt noch einmal 100 m parallel an der Straße entlang und biegt dann nach rechts in Richtung Spiesheim ab. Wir biegen nach etwa 350 m an der ersten Möglichkeit nach links auf einen Grasweg und an der zweiten Kreuzung nach rechts erneut auf einen zementierten Weg ab. Nun geht es mitten durch die Windräder in direkter Richtung auf Spiesheim zu.

Auf dem Rückweg geht es zwischen den Windrädern hindurch – im Hintergrund grüßt wieder der Donnersberg

Nach 1,3 Km erreichen wir ein kleines Weinbergshäuschen – hier links ab. Wir bleiben auf dem zementierten Weg, der bald nach rechts abzweigt und überqueren die L414. Weiter geht es, stets auf dem zementierten Weg bleibend. Wir erreichen ein weiteres Weinbergshäuschen, von dessen Dach man einen guten Blick auf das nunmehr nahe Örtchen Spiesheim genießt.

Schöne Aussicht auf Spiesheim

An der T-Kreuzung nach dem Häusschen links und nun weiterhin immer auf dem zementierten Weg bleibend hinab zum gut sichtbaren Tunnel unter der Autobahn. Wir unterqueren erneut die A63 und gehen geradeaus weiter, bis wir auf einen T-Kreuzung treffen. Hier rechts. Nun nur noch geradeaus, entlang des mit Bäumen gesäumten Rohrgrabens. Bald erreichen wir wieder den Parkplatz am Sportplatz und damit unseren Ausgangspunkt.

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